Samstag, 14. Februar 2009

esami

Irgendwann mussten sie ja kommen, die Prüfungen. Und wenn ich davon erzähl' schwappen auch gleich noch ein paar Infos zu meinem Unialltag mit rüber.
Wichtig zu wissen: im Gegensatz zu fast allen andern Fakultäten hat meine Physik-Fakultät Trimester. Das ist nicht wirklich fein, schlecht kombinierbar mit anderen Vorlesungen und ärgerlich wenn alle andern gerade keine Examen vor sich haben.
Da ich das erste Trimester aber mehr meinem italienisch und nicht dem unspannenden Physik-Vorlesungsangebot gewidmet.

Als erstes stand Geschichte an. Weils wesentlich interessanter und leichter zu Verfolgen war hatte ich eine Vorlesung über moderne Geschichte für Linguisten und Philosophen besucht. Die war aus Platzmangel in einem stillgelegten Kino und gottseidank Nachmittags, das hat die Wahrscheinlichkeit für meine Anwesenheit erheblich steigen lassen. Und weil ich was in der Hand haben wollte bin ich auch in die Prüfung gegangen. Fast alle Prüfungen sind hier mündlich, am Prüfungstag prüft der Prof meist den ganzen Tag Studenten im Hörsaal vor allen andern. Ich war aber nicht angemeldet, bin also morgens hin, hab mir das kurz angeschaut, bin in die Physikvorlesungen (2. Trimester) und in die Mensa gegangen und erst Nachmittag wiedergekommen. Nach weiteren 2-3h Prüfungen lauschen war ich dann dran. Weil ich mindestens dreimal angemerkt hatte wie unwichtig die Prüfung und die Note für mich sind wars dann ein eher lockeres Gespräch über die Ansichten der Physiker über die wissenschaftliche Revolution, Galilei und die Dampfmaschine. Und wurde mit 28 Punkten belohnt! Hier gehts übrigens von 0 bis 30 Punkten, ab 18 hat man bestanden.

Freitag war dann italienisch dran. Die Uni bietet Erasmusstudenten einen kostenlosen Sprachkurs an. Der ist sehr fein zum andere Leute kennen lernen. Leider zu nachtschlafender Zeit, schon um 9, beginnend war es immer eine Qual sich hinzuschleppen. Aber gelohnt hat sichs allemal. Die Frauenquote ist noch besser als unter den Erasmusstudenten allgemein und ein bisschen grammatikalischer Background schadet ja auch nicht. Vor allem gegen Ende war ich der einzige Junge und deshalb verhätschelt, herrlich. Ich muss aber gestehen, dass dieser Kurs, vom Level B1 und damit unter meinem Kurs in Perugia, mir nicht wirklich viel gebracht hat.
Die Prüfung war entsprechend leicht und nicht der Rede wert.

Diese Woche gabs dann zwei "Compitini" in Physik. Jetzt ist ungefähr Halbzeit von diesem Trimester, und es gibt kleine schriftliche Tests die einem bei Bestehen den ersten Teil des Stoffes für die Abschlussprüfung ersparen.
Fisica nucleare, Kernphysik, wird von meinem Erasmusbetreuer Professor Signorini gehalten. Das hat Alex, auch von der LMU München, sehr gefreut, denn bei ihm im Bachelor zählen die Noten, auch aus Italien, und er hoffte die Prüfung auch auf deutsch machen zu können. Signorini kann nämlich recht gut deutsch. Klappt aber leider nicht, es gibt noch einen zweiten Prof der die Vorlesung mit Signorini zusammen hält und der kann kein deutsch.
Prof. Signorinis didaktischer Stern leuchtet leider nicht sehr hell. Aber lustig ist es trotzdem manchmal wenn er zu uns etwas auf deutsch sagt und alle Italiener dann in der Pause wissen wollen was es war. Deutsch redet er auch immer mit Jacopo, der sitzt auch immer bei uns (und deshalb hält ihn Signorini wohl auch für einen Deutschen), ist aber aus Belgien und versteht nicht wirklich viel.
Die Prüfung war in Ordnung, Ergebnisse aber noch nicht bekannt.

Die letzte jetzt am Freitag war Fisica della Materia oder Atom- und Molekülphysik. Ein guter Prof, eine sehr leichte Prüfung mit Multiple Choice und angeregten Diskussionen von Studenten während! der Klausur.

Die Vorlesungen gehen jetzt weiter, aber es ist herrlich nach über einem Monat nicht immer das Gefühl zu haben eigentlich lernen zu müssen!

Montag, 9. Februar 2009

neues von meinen Fahrrädern

gute Nachrichten! ich hab endlich die Motivation gefunden mein Traumfahrrad zu reparieren (zu lassen)! nicht ganz wie ich es mir vorgestellt hatte, aber c'est la vie.

Das alte Fahrrad hat mir jetzt genug Sorgen bereitet.
Eine Woche nach der letztendlich erfolgreichen Reparatur ist mir beim vorbildlich mit einem teuren Schloss angeketteten Fahrrad der Schlüssel leider im Schloss abgebrochen.
Herrlich paradox: extra viel Geld für ein möglichst unknackbares Schloss ausgeben und es dann selber irgendwie aufkriegen müssen. Musste ich aber garnicht, Bertolli's feinstes Olivenöl ließ das Ding ein letztes mal aufspringen.
Weil mich die teureren Regionen so bitter enttäuscht hatten entdeckte ich das preislich mittlere bis untere Segment des Schlossmarktes. Diese mangelnde Wertschätzung meinerseits hat mein Fahrrad scheinbar so bitter enttäuscht, dass es sich eines Nachts auf und davon gemacht hat.
Mein bescheidener Beitrag zu Paduas krisensicherer "Gebrauchtradlindustrie". Asche zu Asche, Staub zu Staub, günstige Fahrräder von dubiosen Marokkanern zu günstigen Fahrrädern von dubiosen Marokkanern.

Wie gesagt, die gute Seite: meine wunderbares neues Fahrrad macht mir sehr viel Freude. Und bald passts farblich auch zu dem nigelnagelneuen teuren Schloss an dem es hängt.