Donnerstag, 4. Dezember 2008

Weihnachtsgrüße aus Moskau

ein lauschig warmer Adventsmorgen

... so ist es nicht! Auch in Italien gelten die Gesetze der Thermodynamik, denen zufolge es im Winter kalt wird!
Und ja, sie kennen Weihnachten, sie kennen Weihnachtsbäume und die Christkindlmarktbuden, sie hängen die schönen Lichtchen auf, sie trinken sogar Glühwein (vin brulè). Der CocaCola-Truck rollt auch hier durchs Bild, mit entsprechender Musik. Mein persönlicher Lieblingstext der Weihnachtswerbeoffensive ist übrigens "buon natale for everyone". Kurz, es weihnachtet sehr.

Viel geändert hat sich dadurch nicht. Die Piazza ist mittwochs immernoch voll. Und man trinkt trotzdem Spritz und Wein ohne glüh. Dabei täte aufwärmen so gut! So gefroren hab ich vorher noch nie bei angeblichen 2°! Diese omnipräsente Feuchtigkeit muss was damit zu tun haben!

Hier die Flop5 in der Kälte:
  • dem Thermometer glauben
  • Röhrenjeans
  • Eiswürfel im Getränk
  • auf den Außenkanten der Füße stehen, um die Kontaktfläche zur bitterkalten Erde zu reduzieren
  • aufstehen
Natürlich wurde mein 25. Lebensjahr gebührend begrüßt. Auch wenn sich der Enthusiasmus langsam einstellt, 23 hört(e) sich doch so schön an! Bezeichnend, dass zur auf 8Uhr angesetzten Feier als erstes, kurz vor 9, der gesamte männliche, deutschsprachige Teil der Gäste einfand?
Wunderbare Geschenke und schöne Erinnerungen werden bleiben. Der Dreck ist dagegen nach dem zweiten Putzdurchgang schon im ewigen Vergessen verschwunden.

Sonst vergeht die Zeit mit Vorlesungen, Jazzkonzerten, italienischen Filmen, Risiko, Sport, Spaziergängen, gutem Essen und Feiern. Leider viel zu schnell.

Frohe Weihnachtszeit!

der Ghetto-Weihnachtsbaum

eine Spur der Verzückung

Donnerstag, 27. November 2008

lo studente

ein bisschen konnte ich sie ja jetzt schon beobachten die italienischen Studenten. Und ein paar Sachen sind mir aufgefallen.

Ohne den Segen einer dreizehnten Klasse oder den Fluch des Wehrdienstes kommen hier alle so mit 18-19 in die Uni. Das merkt man. In der Mensa stehen manchmal Jungs neben mir die haben fast so wenig Bart wie ich!

Den Studenten wird, obwohl hier das Bachelor-Master-System schon überall eingeführt ist, noch sehr viel Freiheit im Studium gelassen. Jeder "nutzt" sie auf seine Weise.

Meine liebe Zimmergenossin Cristina war den ersten Monat nicht in der Uni. Die is lieber immer Sonntag abend n paar Tage heimgefahren. Und wenn sie da war hat sie bis 4 gepennt. Und mir damit indirekt ein schlechtes Gewissen gemacht wenn ich "schon" um 11 aufgestanden bin.
Naja jetzt muss sie doch auch bisschen was tun. Neulich durfte sie ihren zweiten großen Erfolg feiern:
Der erste: Eines Samstags um halb4 Ende Oktober stellte sie fest, als erste der ganzen Wohnung aufgestanden zu sein. Was sie uns natürlich mitteilen musste ;)
Der zweite: Vorgestern wäre sie auch noch als erste ins Bett gegangen! War dann nicht so aber moralisch ist ihr das trotzdem voll und ganz anzurechnen!

Typisch ist sie dadurch aber nicht. Denn wie ich mit erschrecken feststelle lernen Italiener unglaublich viel! Entweder ich hatte in München nur mit den richtigen leuten zu tun oder sie lernen viel mehr als die deutschen Studenten! Beeidruckend. Beeindruckend langweilig wenn im Wohnheim von einem Freund jemand nichtmal am Freitag abend mit in den Keller kickern kommen will.

Am meisten schockieren mich aber nach wie vor diese Heerscharen:

erste, ganz kleine Schritte in die Selbstständigkeit

Montag, Freitag gern auch mal Mittwoch und Donnerstag, hört man sie klackern. Die Kofferkinder. Meine liebe Mama kocht fein, aber für diesen Effekt müsste sie mir schon stark abhängig machende Drogen untermischen!
Die so genannte settimana corta ist hier so verbreitet, dass, wie ich schätzen würde, mindestens die Hälfte der Studenten Mammas Pasta garnicht erwarten kann und den Koffer gleich in die Uni mitnimmt.

Was tu ich? Naja lernen noch(?) nicht. Ich geh in die Uni. Lieber Nach- als Vormittags, nur da hab ich halt immer nur eine Vorlesung. In den 90min-Italienisch-Kurs um 9 hab ichs sinnloserweise bis jetzt mit einer Ausnahme jedes mal geschafft.
Am Wochenende war ich noch nie bei Mama. Aber dafür schon 'n bisschen unterwegs. Weil da aber so gut wie nichts erzählenswertes passiert ist hab ich hier nix davon geschrieben und nur Punkte auf der Google™Map gesetzt. Für Fotos einfach den Namen der Städte bei der Google™Bildersuche. Meistens hab ich den Sehenswürdigkeiten eine Fotopause gegönnt und andere die Drecksarbeit machen lassen.
Insomma: Sto bene ragazzi!

Sonntag, 9. November 2008

via dell'arco 21

In meiner unnachahmlichen Art Glück zu haben hab ich ja in Padua eine herrliche WG in zentralster Lage gekriegt.
Jeden Mittwoch ist hier großer Ausgehtag, und die via dell'Arco, eine kleine Seitenstraße im ehemaligen Judenghetto gleich neben dem Hauptplatz, der Piazza dell'Erbe, liegt dann mitten im von Meschenmassen okkupierten Gebiet. Ein herrliches Gefühl wenn man mal eben heim geht um sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen!
Auch das Doppelzimmer ist eigentlich kein Problem. Nur dass mir die arme Cristina furchtbar leid tut jeden "Morgen" wenn ich aufstehe und Radau mache.

Meine Mitbewohnerinnen sind alle Italienerinnen, so dass ich ständig italienisch um mich habe. Natürlich lernt man so wichtige umgangssprachliche Schimpfwörter, Verfluchungen und Emotionsausdrücke aller Art. Sprechen ist immernoch nicht wirklich fein, vor allem wenn der gewohnte Trott von "ich heiße/studiere/kommeaus/lerneitalienischseit" verlassen wird. Aber ich merke Fortschritte!

kurze Entspannung vor dem Weggehen

Das Bad an einem Freitag Abend

Meine Mädels - und ich - kleben auch an ner Türe

Freitag, 17. Oktober 2008

Der Italiener kommt zu Wort

heute nachmittag ging ich von der uni heim. Dank der genialen Lage meiner Wohnung führt mein Heimweg meistens direkt durchs Zentrum. Und dort durfte ich einen sehr schönen Aspekt der italienischen Kultur erleben.

Auf dem Platz vor der Uni, einem der Zentralen Plätze Paduas, hatte sich eine kleine Menschenmenge gebildet. Und die Zuhörerschaft war keineswegs nur studentisch. Mir schien aus allen Gesellschaftsschichten hörten die Leute zu und nahmen teil. An was? An einer Diskussion, initiiert durch einen Mann, der einen Schemel als "Rednerpult" mitgebracht hatte. Es kennzeichnete immer den jeweils Redenden, ob er nun darauf stand oder nicht. Sicher, die Leute haben trotzdem viel wirr durcheinander geredet, aber im Großen und Ganzen hat das ganz gut funktioniert. Das Thema war scheinbar die Kirche oder der Katholizismus. Ich musste mich schon sehr konzentrieren, damit ich überhaupt ungefähr die Positionen der Leute verstehen konnte. Aber die Tatsache, dass so verschiedene Leute sich einfach die Zeit zum Zuhören und Diskutieren nehmen fand ich toll.

Sonntag, 12. Oktober 2008

das war Perugia: mit Internet!

Zum Glück hatte die WG kein Internet, so musste ich entweder in den Computerraum der Uni oder in ein Café mit WLan. Das war zwar sicher insgesamt teurer als ein Anschluss daheim aber so herrlich urlaubig.

Das eine Café mit Internet war rein chinesisch betrieben. Entsprechend interessant waren Bestellungen. Patrick wollte einmal Limonata. Hat er nicht gekriegt. Dann wollte er mal das Passwort. Das hat auch nicht so funktioniert. Nach einigen fehlgeschlagenen akustischen Versuchen musste wieder Zeichensprache herhalten: Zucchero!

Ausser der Verbindung war aber sowieso alles besser und lustiger bei Alberto in seinem Café Alberto drei Häuser weiter von der WG. Einmal sass ich 1,5h für 15min Internet drin, man bekam oft einfach keine Verbindung. Alberto wusste natürlich warum. Die ganze Piazza nutzte kostenlos sein Internet mit! Folglich hat er begonnen, statt garnicht täglich das Passwort zu ändern. Das hat er nach einer Woche aufgegeben, wer weiss ob aus Faulheit oder Effektlosigkeit. Also hat er das neue Passwort nur noch selber eingegeben. Mit dem Effekt, dass wohl jeder einmal mit dem Notebook vorbei gekommen ist, sich das Passwort eingeben hat lassen und es einfach gespeichert hat.

Haakon und John waren auch solche Schurken. Sie konnten von ihren Straßenfenstern Albertos WLan erreichen. Sie mussten das Notebook nur aufs Fensterbrett stellen.
Die Perugini sagen über ihr Wetter: im Sommer heiß und im Winter kalt und windig.
Windig wars auch im September. Da hat der Wind ordentlich an Johns Notebook geblasen. Der Gegenwind. Beim Runterfallen.

Narben

Die Fallhöhe

und alles geht!

Gelandet ist es 20cm vor einem vorbeifahrenden Auto. Der Fahrer war schon ganz schön aufgebracht. John hat sich vorgenommen nächstesmal nachzuschauen ob niemand unten steht.

Erstaunlicherweise geht aber wirklich alles, ausser dem Laufwerk und einem Lautsprecher. Ach ja, und die Entf-Taste liegt im Gulli.

das war Perugia: mit Erasmus-WG

Ursprünglich war ich 4 Tage zu früh angereist. Ich hatte zwar schon von Deutschland aus versucht ein WG-Zimmer über das "Studentenwerk" Perugias zu kriegen, sogar Kaution bezahlt, aber nie etwas gehört.
Ich ging hinein um meine Kaution zurück zu holen und kam heraus mit nem Zimmer in einer WG um die Ecke von der Uni und vier Tagen vor mir in denen ich absolut nichts mehr zu tun hatte.
Voller Freude darüber, nicht suchen zu müssen, hatte ich mir die WG aber natürlich nicht angeschaut. Was mir die nächsten Tage dann doch manchmal Sorgen machte. Zuunrecht.



Sonntag abend durfte ich ins Zimmer und war sehr angenehm überrascht. Ein Riesenbett...
allerdings mit 2 Matratzen, also Spalt in der Mitte :)

... und ein eigener Balkon zum Hinterhof-/garten und mit Sonne den ganzen Nachmittag und Abend. Um die wunderbare Ruhe wurde ich von den andern, die allesamt Straßenseite hatten, beneidet. Nur gelegentlich wurde sie gestört wenn ein Fernseher, wie so viele hier bei maximaler Lautstärke, lief, oder wenn ich in lauen Septembernächten die Gitarre am Balkon malträtierte.



Oh und, ja, es gab auch manchmal so ein fiepsen. Vom Ratz im Hof. Wie ein eigener Zoo!

Haakon hatte eine gute Idee. Um sein Vokabular zu verbessern hängte er Zettel an die Wand gegenüber von seinem Bett.
Als die Wand voll war schuf er neuen Platz und nahm einen Zettel herunter. Zusammen mit dem schönen Fleckchen Putz! So herrlich hab ich lang nicht mehr gelacht, er musste ja irgendwann auch den Rest abnehmen!

Die Küche war eines der Prunkstücke der WG. Hier hatten wir tolle Abendessen, Absacker und Aperetive! Ach und einen, auf Funktionsfähigkeit überprüften, Kamin!
John zaubert sein feines Rindfleisch mit Äpfeln

Insgesamt waren wir zu Zeiten der Maximalbelegung sieben Mann in sechs Zimmern. Ich bin mir immernoch nicht sicher ob das ganze als eine MännerWG gedacht war, kann es mir aber nicht vorstellen, so wie die Wohnung nachher ausgesehen hat.

Sonntag, 5. Oktober 2008

erste Eindrücke

Aller Anfang ist schwer, auch für Padua. Das will grade einen guten Eindruck bei mir machen. Aber es hat noch eine ziemlich dicke Hypothek, Perugia. Für so einen tollen Monat wird Padua einige Versuche brauchen. Aber ich bin gewillt ihm eine Chance zu geben!

Die ersten Tage sind mit umherlaufen, und Papierkram vorbei gegangen.
Mittwoch Abend ist der traditionelle Ausgehtag hier, und da hab ich mich Christina aus der WG und ihren Freunden angeschlossen, ein bisschen um die Häuser ziehen. In diesem Fall unser Haus, es liegt mitten im alten Ghetto, direkt neben der Piazza dell'Erbe und damit im Zentrum der Ausgeh-Aktivitäten der hiesigen Studenten, jipiii!
Freitags wollte ich gerade zum Büro des örtlichen Erasmusvereins gehen, da triff ich auf der Piazza delle Frutta ein bekanntes Gesicht. Alex, der andere LMU-Physiker der hier ein halbes Jahr Erasmus macht, wollte auch grade dahin.
Nicht nötig zu erwähnen, dass das Büro schon seit geraumer Zeit ganz woanders ist und die Wegbeschreibung im Internet noch nicht aktualisiert ist, haben ja nur ne Stunde gesucht. Ach man gewöhnt sich daran.
Gestern war großer Erasmustag. Stadtführung und nachher Freiluft-Sangria. Grosses Kennenlernen. Nett.
Sonst hab ich heute mit Alex ein 4-Gänge-Menü bei Donato auf den Tisch gezaubert bekommen. Donato ist ein Physik-Erstsemester aus der Basilikata, gleichzeitig einer der wenigen Italiener der nicht Freitag Mittag bis Montag morgen Mamas Pasta kostet. Glückspilz der ich bin und war traf ich ihn bei meinem ersten Paduabesuch im Hostel.

Ach ja, und meine WG ist super, die Mitbewohner und das Wohnzimmer:
(und auch der Rest, auch wenn ich in unserem Zimmer nicht viel mehr tun werde als schlafen)

Da sind normal auch Kissen drauf! Aber die waren grad gewaschen worden und nach einer großen Wohnzimmerumstellaktion noch nicht wieder am Platz.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

das war Perugia: mit Assisi daneben!

Im Mittelalter war quasi jede Stadt in Italien ein eigener Staat mit allem was dazu gehört, natürlich auch einem Erzfeind! Den von Perugia hatten sie jeden Tag (ausser bei dichtestem Nebel) vor Augen: Assisi sieht man von der ganzen Ostflanke Perugias wunderbar. Und weil es so nah ist, ist es Ausflugsziel Nr. 1 für alle Gäste Perugias. Wir befanden uns in der glücklichen Lage in Sergio einen echten Franziskanermönch dabei zu haben. Franz von Assisi, geboren und gestorben in Asssisi, hat den Franziskanerorden 1210, ratet mal wo, gegründet. Und durch Sergio konnten wir ein bisschen hinter die touristisch verputzte Fassade der Stadt schauen.

Touristen, also wir:

San Francesco:
Der Blick von Rocca Maggiore über Assisi, Perugia wäre hier leider hinter uns und verschwand an diesem Tag im Dunst:
San Francesco von oben:


dann wusste Sergio von einem Baum, an dem der hl. Franz gepredigt haben soll und in dem sich ein Haufen Vögel versammelt haben um ihm zu lauschen.
Dummerweise ist der Baum ein gutes Stück den Berg hoch. Bei 35° haben wir schon gut überlegt sind aber dann doch losmarschiert.
Der Baum steht immernoch, schön ist er nicht, sie haben ihn mit urhässlichen Eisenstreben stabilisiert, aber die Gegend ist hübsch.


Das ist Haakon, im Hintergrund der Baum(!):
Ein weiterer Teil unserer illustren Wanderergesellschaft: Kim, Patrick, Sergio, Anna und Haakon:

Der Rückweg war auch fein:
... nie gedacht dass das so viel Aufwand wär mit diesem Blog...

das war Perugia: mit Ausblick!

Perugias malerische Altstadt, deren Mauern teilweise schon von den Etruskern erbaut wurden, liegt hoch auf einem Berg. So hoch, dass es Rolltreppen, die Minimetro und sogar Aufzüge gibt, die die Turisten und alle andern den Berg hoch bringen können. Persönlich hab ich noch nie vorher in einer so bergigen Stadt gewohnt, aber ich werde ganz sicher wieder!



Und wer weiss warum aber ausgerechnet das YouthHostel hat den besten Ausblick der Stadt (leider mit Baukränen):




ich weiss, die quali is schlecht... =)

Mittwoch, 1. Oktober 2008

die zeiten ändern sich

ich bin gut in padua angekommen.

Nach einer Zeit des Bangens hatte ich letzten Freitag die Zusage gekriegt und somit schon ein Bett, ein halbes Zimmer und Nutzungsrechte für eine Spitzenwg. Deshalb war mir die sowieso schon schwere Abreise aus Perugia nicht auch noch durch schlimme Vorahnungen die Wohnungssuche betreffend vergällt.

Jetzt lieg ich auf unserem Riesensofa, hab endlich Internet auch zu Hause und werd hoffentlich bisschen was aufholen von der Perugia-Dokumentation. Getreu meinem fiesen Plan hab ich mir nämlich das Fotomachen gespart und die letzten Tage meine Festplatte rumgereicht, hab also einige schöne Bilder. Naja später mehr.

Sonntag, 21. September 2008

einmal padua und zurück

man kennt die gerüchte über die italienische eisenbahn
... sie sind alle wahr.

also streiks hab ich gottseidank noch nicht erlebt. aber sonst wars bisschen schwierig.

freitag hab ich schulfrei, bin also gleich morgens um 6 losgestartet. besser gesagt war ich 6:04 startbereit an der wohnungstür. ich wusste dass der bus um 6:18 geht. hab mich nochmal hingelegt 4 minuten weils so schön warm is im bett. der bus ging um 6:12. 6:12:30 fuhr er an meiner nase vorbei. dammit.
ich bin also zu ner weiter entfernten bushaltestelle gegangen, nahm da nen bus um 6:30. für den zug um 6:38 war der natürlich zu langsam unterwegs. aber auf die italienische eisenbahn ist verlass. der zug fuhr pünktlich um 6:48 los und ich hab ihn noch erreicht. die verspätung ist natürlich nicht besser geworden, es war ne halbe stunde in bologna wo ich umsteigen musste. der andere zug wär längst schon weg gewesen. wenn er nicht selbst zu spät gewesen wär. perfetto.

auf der rückfahrt. eine info mit einem blick der so nur mit 30 jahren berufslangeweile zu kriegen ist. info: fehlanzeige.
als ich abends das ticket gekauft hab hat der freundliche herr mir, dank meiner uninformierten fehlangaben, ein ticket verkauft dass natürlich nicht die notwendige reservierung fürn ic hatte. die musste ich in den 10 min zum umsteigen (weil der zug verspätet war) in bologna kaufen. der schaffner meinte das schaff ich nie. er hätte wohl auch recht gehabt weil eine ordentliche biglietteria in italien mindestens ne 20min-schlange hat. aber nicht die in bologna, prima. ach ich hätte sowieso zeit gehabt, der anschlusszug war verspätet. ein wunder dass alles trotzdem funktioniert hat, im letzten zug sass ein italiener der für 165km über 5h gebraucht hatte.

im zug ist es aber witzig. italiener nehmen sich auch für stundenlange fahrten nichts zur unterhaltung mit, sie unterhalten sich einfach. immer. war nicht schlecht für mein fussball-italienisch.